Innovation trifft Tradition

Ein zentrales Projekt ist die Schaffung von Handwerkerhöfen, die langfristig zur Wiederbelebung und Weiterentwicklung des traditionellen Handwerks beitragen sollen.
In Handwerkerhöfen, die in Leerständen errichtet werden, können Ausbildungsplätze geschaffen werden sowie neue Informations- und Kommunikationszentren entstehen, in denen Handwerk ausgestellt werden kann.

In der Region gibt es eine Vielzahl an traditionellen und innovativen neuen Handwerksbetrieben. Sie verfügen über Wissen und Fertigkeiten, die oft durch viele Generationen in Betrieben gepflogen, weitergegeben und weiterentwickelt worden sind. Ihre Tätigkeit hat die Region und Baukultur wesentlich geprägt und damit die Identität und das Zusammenleben der hier lebenden Menschen. Nicht zuletzt durch ihre gestaltende Tätigkeit ist die Region zu einem wichtigen touristischen Erholungsgebiet und Sehnsuchtsort geworden.

Doch ist dieses lebendige Wissen in Gefahr, verloren zu gehen. Durch fehlende Fachkräfte und Lehrlinge, durch zu wenige Aufträge aufgrund der Konkurrenz billiger und minderwertiger Industrieprodukte und ausländischer Billigware.

Das Projekt will in Zusammenarbeit mit den hier lebenden Handwerkerinnen und Handwerkern durch gemeinsames Engagement die kulturelle Identität der gesamten UNESCO Weltkulturerbe-Region Semmering stärken, die Lebensqualität der hier lebenden Menschen verbessern und eine nachhaltige Entwicklung der Region fördern. 

  • Handwerkerhöfe sollen zu Zentren des Wissens, der Kommunikation, der Fort-, Ausbildung und Qualifizierung werden.
  • Handwerkerhöfe informieren über die Chancen und Möglichkeiten von Handwerksberufen. 
  • In Handwerkerhöfen werden Ausstellungen über Leistungen, das Können und die Produktvielfalt von Handwerk gezeigt.
  • In Handwerkerhöfen werden Jugendliche zu den Chancen und Möglichkeiten, die eine Handwerksausbildung bietet, informiert.
  • In Handwerkerhöfen werden Vorträge, Seminare, Fortbildungen angeboten. 
  • In Handwerkerhöfen erhalten Besitzer:innen und Bewohner:innen von Gebäuden Beratung und Information, wenn es um Neubau, Sanierung, Renovierung und Erweiterung von Bestandsgebäuden geht.
  • Handwerkerhöfe zeigen allen Interessierten, welche Produkte es gibt.
  • Handwerkerhöfe werden zu spannenden Ausflugszielen für Tourist:innen.

Die Projekte, die auf Kooperationen, Bildung und Bewusstseinsbildung setzen, ermöglichen gemeinsames Lehren und Arbeiten, werten den vorhandenen Bestand auf und integrieren die Jugend. Eine offene Werkstatt und Schaubaustellen sollen die Begeisterung für klassisches Handwerk und handwerkliche Experimente in der Region wecken. Die Projekte haben nicht nur das Potenzial, die Handwerksbranche selbst zu stärken, sondern auch positive Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft, das Weltkulturerbe, die Baukultur, die Diversifikation von Handwerksbetrieben sowie die langfristige Sicherung von Fachkräften und Lehrlingen. Dieser ganzheitliche Ansatz soll dazu beitragen, eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung voranzutreiben und insbesondere die Handwerkerhöfe als zukunftsweisende Institutionen in der Region zu etablieren.

© HARDDECOR ARCHITEKTUR
Handwerkerhöfe in der Region © HARDDECOR ARCHITEKTUR

Weitere Maßnahmen zur Unterstützung des Projektes „Handwerk & Baukultur“

Das Projekt „Handwerkerhöfe“ wurde aufgrund der Gespräche im Beteiligungsprozess und des im Allgemeinen vom Land Niederösterreich gewünschten Masterplans an erste Stelle zur Realisierung gesetzt. Der Masterplan wurde von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 9. Dezember 2024 in der Villa Schönthaler am Semmering der Öffentlichkeit und den Stakeholdern, allen Beteiligten aus der Region, Investor:innen, Vertreter:innen der Wirtschaft und Verantwortungsträger:innen vorgestellt.

Die Landeshauptfrau betonte: „Wir alle haben uns ein Ziel gesetzt: Wir wollen den Semmering aus dem Dornröschenschlaf holen. Ein Ziel, bei dem es sehr viele Beteiligte, sehr viel Idealismus, viel Motivation und vor allem eine gewisse Ausdauer braucht. Denn das ist ein Projekt, das auf Jahre angelegt ist und dass die Entwicklung der Region im Miteinander mit den Investoren und den Einheimischen passieren muss. Die Initiative „Handwerk und Baukunst“ ist ein „idealer Motor, um für Furore zu sorgen mit der Zielsetzung, all das was es hier an Baukulturerbe und Denkmalschutz gibt, äußerst professionell zu revitalisieren. Das ist oberstes Gebot.“ Es gelte das Baukulturerbe am Semmering und der gesamten Region „von der grauen Zeit in die goldene Zeit zu transferieren.“

Auch Wirtschaftskammer NÖ Präsident Wolfgang Ecker sprach von einem wesentlichen Projekt, „weil dadurch nachhaltig das Handwerk gesichert werden kann.“ Unterstützt werden die Vorhaben durch die ARGE Bau, die in der Wirtschaftskammer angesiedelt ist und 14 Innungen mit mehr als 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 22.000 Mitgliedsbetrieben vertritt. Sie alle hätten sich, so Ecker, das Ziel gesetzt, „Handwerkstechniken, verbunden mit moderner Technik, weiterzuentwickeln.“ Es sei für Ecker wichtig, als Wirtschaftskammer mit dabei zu sein, um diese Chance nicht zu verpassen. „Gerade in der jetzigen Zeit, wo es sehr herausfordernd ist, sind so positive Projekte etwas ganz Wichtiges“, unterstrich der Präsident.

80 Detailprojekte werden umgesetzt.

Stakeholdertreffen in der Villa Schönthaler am 9.12.2024 © NLK Pfeiffer
Stakeholdertreffen Mitschnitt © Brigitte Groihofer
Stakeholdertreffen Video © WNTV
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